Okay, chaotischer Mix aus einem echten Spaziergang mit meinen Cousinen, unseren verrückten Gesprächen auf dem Spaziergang und natürlich jeder Menge imaginärer neuer Freunde.
Bitte nicht ernst nehmen....
Oh, und die ganzen Personen, die da irgendwie woanders her bekannt vorkommen, die gehören mir nicht. Die hab ich nur entführt...ääh, ausgeliehen. *g*
Tief drinnen im Wald gibt es einen Weg. Viele Menschen joggen im Wald, sie machen Spaziergänge dort mit ihren Kindern. Doch die meisten übersehen ihn einfach; für sie ist der Weg nur eine Lücke zwischen zwei Bäumen. Und in Wahrheit
können nur diejenigen den Weg sehen, die mit der Gabe der Magie im Herzen geboren sind. Es gibt viele Geschichten über den Weg. Die Leute sagen, dass es verrückt sei, dort hinzugehen, und sie finden diejenigen verdächtig, die es dennoch tun.
Eines Tages ging eine Gruppe von Mädchen, Cousinen waren sie, in diesem Wald spazieren. Sie waren im nahen Dorf auf einem Geburtstag eingeladen, und während die Erwachsenen sich bei Sektbowle und Kuchen amüsierten, wollten sie eine kleine Wanderung machen. Die Mädchen hießen Johanna, Kathrin, Linda, Dorothee, Michaela, Nadja, Melanie und Verena, und jede von ihnen war mit der Gabe der Magie gesegnet.
Sie kamen also zu dem Weg, und Johanna, die Jüngste, sagte: "Kommt, wir gehen da lang." "Ich weiß nicht." meinte Melanie, die Älteste. "Der Weg ist sehr schmal, und da geht es ganz schön steil runter."
Doch bei all ihren Cousinen war die Neugierde bereits geweckt, und so gingen sie den Weg entJang.
Doch schon hinter der ersten Biegung wurde der Weg viel breiter, und auch der Wald rundherum veränderte sich.
Das Licht war dunkler und fiel nur noch an manchen Stellen durch. Die leichten Laubbäume waren durch dichte Tannen ersetzt worden.
"Bin ich die einzige, oder habt Ihr auch den Eindruck, dass wir ganz woanders sind?" fragte Nadja. "Ja, und es sind auch nicht nur die Bäume." antwortete ihr Verena. "Die Hügel sind weg, und da drüben sollte das Dorf sein."
Sie gingen instinktiv näher aufeinander zu. "Lasst uns wieder zurückgehen." murmelte Kathrin, aber Michaela rief vom Wegrand her: "Hey, schaut mal, ich habe einen Zauberstab!" Sie schwenkte ein morsches Stöckchen, doch es zerbrach durch die heftige Bewegung. Alle anderen lachten, und Melanie rief in ihrer besten Bibi-Blocksberg-Manier: "Ene-meine-mei, der Zauberstab ist entzwei!" "Ich will einen neuen!" rief Michaela, und Linda, Dorothee, Kathrin und Johanna ergänzten einstimmig: "Wir wollen auch einen!"
So gingen die acht Mädchen weiter in den Wald hinein, auf der Suche nachZauberstäben. Und, so seltsam es schien, jede von ihnen
geraden, glatten Stab, der genau zu ihr passte.
Kichernd gingen sie weiter, bis sie zu einer alten, morschen Brücke kamen.
Ein grüner Lichtblitz zischte zwischen den Bäumen hindurch auf sie zu, und schlug gegen die Brücke. Michaela sprang zur
Seite, und trat dabei auf ein morsches Brett, das zerbrach. Ängstlich sahen sie sich um. Melanie, die eine Leseratte war, meinte scherzhaft: "Bei Harry Potter wäre ein grüner Lichtblitz ein Todesfluch. " "Ja, Avada Kedavra." ergänzte Nadja.
"Oh, ächz!" rief Michaela und ließ sich gegen einen nahen Baum fallen. "Sterb, sterb!"
"Findet ihr das wirklich witzig?" sagte eine kalte Stimme, und sie sahen auf.
Eine Gruppe maskierter Männer und Frauen stand vor ihnen.
"Wer seid ihr?" fragte der Mann in der Mitte.
"Whoa, jetzt habe ich wirklich einmal zuviel Harry Potter gelesen."
Wisperte Melanie. "Ich sehe Voldemort und die Todesser." "Die Rohesser?" murmelte Kathrin. "Hey, die sehe ich auch."
"Er hat euch gefragt, wer ihr seid." sagte eine Frau laut.
"Mach mal keine Hektik. Sag mir mal einer, wer IHR seid." motzte Michaela.
"Wie kannst du es wagen? Wer denkst du, dass du bist, so mit dem Dunklen Lord zu reden." schrie die Frau. Aber durch Michaelas Mut angestachelt, redeten nun auch die anderen. "Dunkler LORD, oho!" riefVerena. "Wir haben hier schon sehr lange eine Demokratie, Lordchen!" "Und du hörst grad mal auf, dich aufzuspielen, Bella." ergänzte Melanie.
"Hab ich was verpasst? Woher kennst du denn jetzt ihren Namen?" fragte Michaela. "Aus dem Buch."
"Wir sind in einem Buch?" fragte Verena. "Oder aber sie sind nicht mehr darin."
Meinte Linda. "Oder es ist so eine Art Verschnelzung verschiedener Realitäten, wie in Matrix."
"Niemand will was von Matrix hören, Melanie!" riefen ihre Cousinen einstimmig.
"Doch, ich schon." schrie ein Todesser, der weiter hinten in der Gruppe stand.
"Crucio." Sagte ein anderer Mann aus der Gruppe. Er verfehlte Dorothee nur knapp, und Melanie rief. "Ey, jetzt isses aber gut! Imperio!" Verblüfft merkte sie, dass es funktioniert hatte, und auch alle anderen sagten nun laut: "Imperio!", bis auf Michaela, die langsam überlegte, ob es sich rentiert hätte, Harry Potter zu lesen.
"Los, Michaela, sag ihnen was sie tun sollen!" bemerkte Nadja, und Michaela überlegte kurz, um dann zu sagen: " Ihr singt jetzt alle Ilike the flowers, und nicht aufhören."
Sofort begannen sie alle zu singen. "Lasst uns besser gehen", flüsterte Linda, und sie rannten davon, weiter den Weg entlang, Hinter sich hörten sie immer noch den Chor von Stimmen.
"Dam-da-da, dam-da-daa..."
Etwa zehn Minuten später hörte Dorothee als erste eine schräge Stimme: "Moins!" "Habt ihr das gehört?" fragte sie.
Verena wollte gerade sagen: "Nein, was denn.", als aus dem Nichts ein großer Schwarm Möwen (Mistviecher...) auftauchte. "Moins! Moins! Moins!" Schreiend flüchteten sie weiter den Weg entlang.
Und nach einiger Zeit erreichten sie eine zweite Brücke.
"H-haben wir sie abgehängt?" fragte Johanna völlig außer Atem.
Die Möwen waren zurückgeblieben, abgelenkt von irgendetwas anderem, und sie dachten schon, nun wäre es mit seltsamen Ereignissen vorbei, als ein Pfeil neben ihnen einschlug.
Ein krüppelig aussehendes Wesen huschte über den Weg: "Ich habe ihn gefunden, er ist zu mir gekommen. Er ist meins... "- "Nicht noch so einer." wisperte Kathrin. "Mein Eigen. Mein Schaaatz."
"Und willkommen im Herr der Ringe. Endlich mal eine Geschichte, die ich auch kenne." meinte Michaela. ,,Aber ich kenne sie nicht." sagte Kathrin.
"Und was machen wir jetzt? Bringen wir Sauron dazu, mit Voldemort zusammen einen Kanon einzuüben?" meinte Verena sarkastisch.
Doch da tauchte eine Gruppe von neun dämlich grinsenden Leuten auf, die laut "I believe I can fly" sangen.
"Nicht mehr nötig." warf Nadja ein. "Die haben jetzt schon 'nen Schuss."
"Ich glaube, sie sind bekifft." meinte Dorothee erstaunt. "Hey Dudes!" rief ihnen ein alter Mann mit Zaubererhut entgegen.
"Was guckst du?" ergänzte einer der Männer hinter ihm.
"Kaya Yanar? Seit wann gehört der denn zu den Gefährten?" fragte Melanie.
"Wir haben sie überzeugt, dass wir viel cooler sind als Merry und Pippin. Ich und" - er knallte dem Mann neben ihm eine - "De Wedderarsch."
"Und wir werden euch sicher nach Hause führen, denn in diese Welt gehört ihr eigentlich nicht." erklärte Aragorn.
Zurück ging die Reise, vorbei an den Möwen (von denen Legolas einige mit Pfeilen abschoss, unter dem Applaus aller anderen), den singenden Todessern, denen sich Boromir anschloss, weil sie viel hipper waren, und schließlich bis zum Ende des Weges.
Die Gefährten winkten ihnen kurz zu, und dann standen sie wieder im Wald. Einen Moment lang waren sie sprachlos, dann fragte Linda: "Ob uns das wohl jemand glaubt?"
Tief drinnen im Wald gibt es einen seltsamen Weg. Nur wenn man mit der Gabe der Magie gesegnet ist, kann man diesen Weg betreten. Und wenn man ihn betritt, dann begegnen einem dort merkwürdige Dinge: Es gibt dort den weltweit einzigen
Superschurken-Chor, dem sich inzwischen neben Voldemort und seinen Todessern auch Saruman und Sauron, Darth Vader sowie etliche James-Bond-Bösewichte angeschlossen haben, sowie die Gemeinschaft der bekifften Möwenjäger, bestehend aus einem alten Zauberer, einem Menschen mit riesigem Schwert, einem Elben, einem Zwerg, zwei Hobbits und zwei türkischen Comedians.
Was es sonst noch in dem Wald gibt? Nun, das hat wohl noch nie ein Mensch erblickt.